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Kingdom Builder - Teil ll/lll (Erweiterungen)

Paolini machte mit Eragon aus einem Dreiteiler einen Vierteiler. Wir schließen uns dem Prinzip an und machen nun aus einem Zweiteiler einen Dreiteiler.

 

Wir hatten endlich Zeit, die vier Erweiterungen und das Spinoff Winter Kingdom auszuprobieren. Aufgrund der vielen verschiedenen Eindrücke werden wir jedoch Winter Kingdom in einem separaten Post bewerten, da dieser hier sonst zu lang würde.

Unser Erfahrungsbericht schließt nahtlos an den von letzter Woche an, bei dem wir das Grundspiel bewertet hatten. Kurz zur Erinnerung: Bei Kingdom Builder schlüpfen alle Spieler in die Rolle von Siedlern. Diese bauen während des Spiels Dörfer und gelangen so zu Siegpunkten. Im Laufe des Spiels kann man sich an weiteren Orten ansiedeln. Als „Belohnung“ erhält man Bonusaktionen, mit denen man seine eigenen Siedlungen verschieben oder zusätzliche bauen kann.

 

Neben dem Basisspiel wurden vier größere Erweiterungen und kleinere Mini-Erweiterungen „Queenies“ veröffentlicht, die das Spielgeschehen individueller und variabler gestalten wollen. Alle Erweiterungen liefern jeweils zusätzlich vier neue Teile zum Aufbau des Spielbretts und somit auch neue Orte mit neuen Sonderaktionen. Zudem steuern sie alle neue Regeln zum Erwerb von Siegpunkten bei. Die Erweiterungen „Harvest“ und „Marshlands“ liefern zusätzlich neue Landschaftstypen. Der Queenie „die Insel“ bietet ein zusätzliches unabhängiges Brett zur Besiedlung und somit mehr Platz zur Bebauung.

 

„Nomads“ und „Crossroads“ fördern die Blockade von Feldern - ein sehr wertvolles neues Element im Spiel, um sich gezielter ausbreiten zu können. Die „Harvest“ Erweiterung erlaubt, vor der Abschlusswertung seine Siedlungsplätze durch Verschiebung noch mal abschließend zu optimieren - das ist einzigartig. Ebenso einzigartig sind die Bonusaktionen der Nomadenfelder aus der „Nomads“-Erweiterung. Diese sind nur einmal direkt nach Erwerb einsetzbar, aber dafür sehr mächtig. Man merkt an den Optionen dieser Felder jedoch ein wenig, dass „Nomads“ die erste Erweiterung von Kingdom Builder war: Ähnliche Sonderaktionen kommen in den weiteren Erweiterungen als dauerhafte Variante dazu. Gefallen hat uns besonders, dass die Erweiterung „Marshlands“ neue Orte und Regeln einführt, bei denen auf Basis von Mehrheiten über Siegpunkte entschieden wird. Dies sichert alternativ aber auch einer der kleinen Queenies. Somit werden Städte und Orte deutlich wertvoller als im Grundspiel. „Die Insel“ lohnt sich besonders bei mehreren Mitspielern, um dem Platzmangel zu entgehen. Ein schnelleres Vorankommen durch Bau oder Verschiebung von Dörfern bieten eigentlich alle Erweiterungen in gleichem Maße. Besitzt man alle Erweiterungen, bekommt man dadurch übrigens alle Bonusaktionen zu Verschiebung oder zum Neubau auf den Standart-Geländearten zusammen. Der Queenie „Caves“ führt übrigens die Möglichkeit ein, zügig Quadranten durch Verschiebung zu wechseln: Das ist für die Punktevergabe durch „Bauern“ oder „Lords“ beispielsweise sehr angenehm. Zudem sorgt der Queenie für weniger Schweißperlen bei der Suche nach der richtigen Strategie getreu der Frage „Wie komme ich bitte da jetzt noch hin??“.

Wir haben nun alle Erweiterungen mal ausprobiert: Grundsätzlich empfehlen wir nicht, eine einzelne Erweiterung für sich zu spielen, auch wenn dies theoretisch möglich wäre. Man sollte mindestens das Grundspiel bei der Auswahl der Spielfelder und Siegpunkt-Bedingungen berücksichtigen. Spielbegeisterte mischen natürlich alle Erweiterungen und das Grundspiel und lassen den Zufall entscheiden. Durch die so gegebene Flexibilität beim Spielaufbau wird jedes Spiel unterschiedlich. Das fördert den Spielspaß und verhindert Langweile und Monotonie. Alle Erweiterungen haben ihre Daseinsberechtigung. Schön ist wirklich, dass keine Erweiterung das Grundprinzip des Spiels kaputt macht und dieses immer erhalten bleibt.

 

Für uns ist Kingdom Builder vor allem aufgrund seiner Erweiterungen definitiv ein Evergreen, denn man immer neu entdecken und spielen kann. Nach sechs Spielen hintereinander haben wir jetzt aber auch erstmal genug von dem Marathon ;)

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