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Holmes - Sherlock gegen Moriarty

Nach langer Zeit bewerten wir heute mal wieder ein Spiel, welches auf zwei Spieler ausgerichtet ist. Im Duell „Holmes - Sherlock gegen Moriarty“ schlüpfen je ein Spieler in die Rolle des Sherlock Holmes und einer in die seines ärgsten Widersachers Moriarty. Während Sherlock versucht eine Tat Moriartys aufzuklären, versucht eben dieser die Ermittlungen zu sabotieren und betroffene Orte und Personen zu manipulieren. Im Spiel wird dies durch das Sammeln von Hinweisen vereinfacht dargestellt. Dazu müssen beide Spieler Hinweismarker in ihren Spielzügen erwerben und diese wieder für Hinweiskarten ausgeben. Vier Hinweise sind in einer offenen Kartenauslage zu sehen, der Rest liegt als verdeckter Nachziehstapel bereit. Übernimmt man Hinweise in seine eigene Auslage, werden die offenen Karten wieder auf vier Stück aufgefüllt. Die Hinweise haben unterschiedliche Wertigkeiten, die ihrer verfügbaren Anzahl entspricht. Wer am Ende des Spiels mehr Hinweise der selben Art aufweist, erhält die Punkte. Es gewinnt, wer die meisten Punkte erzielt hat. Um Hinweise bzw. Marker zu sammeln, müssen die Spieler Personen besuchen. Jede Person besitzt unterschiedliche Fähigkeiten, die das aktuelle Spielgeschehen beeinflussen. Zudem wird jede neue Spielrunde eine neue Person aufgedeckt und somit verfügbar. Es ist übrigens möglich, dass beide Parteien dieselbe Person in einer Runde aufsuchen. Sie haben insgesamt sieben Runden mit jeweils drei Aktionen Zeit - jede Runde repräsentiert einen Ermittlungstag. Nach einer Woche entscheidet sich also, ob Sherlock den Fall aufklären kann oder Moriarty davonkommt. 

Das Spiel klingt im ersten Moment komplexer als es ist, denn die Sammlung der Hinweise ist recht simpel gehalten. Wir haben für eine Partie gerade mal zwanzig Minuten gebraucht. Da Sherlock immer anfängt, ist dieser immer der aktive Akteur während Moriarty auf seine Spielweise reagieren muss. Das nimmt leider viel Handlungsfreiheit aus dem Spiel. Es ist eher selten, dass beide Spieler sich bis zum Schluss um mehrere Hinweisarten gleichzeitig duellieren. Stattdessen konzentrieren sich beide eher auf ihre eigenen Hinweise. Zudem ist das „Balancing“ der verfügbaren Personen im Spiel sehr unausgewogen. Lediglich die Hälfte aller verfügbaren Personen sind sinnvoll einzusetzen. Man verliert sonst relativ schnell den Anschluss an den Gegenspieler. Daher kommen sie als Option eher selten in Frage. Das reduziert den Spielspaß und die Flexibilität merklich. 

 

Unser Fazit: Mit dem Spiel hat Kosmos eine super Spielidee gehabt, diese aber leider nicht gut genug umsetzen können. Ein bisschen mehr Balancing bei den Personen oder eine komplexere Version des „Hinweise Sammelns“ hätte dem Spiel sichtlich gut getan. Beispielsweise hätte Moriarty ein anderes Aktionsset als Sherlock erhalten können. Schade! 

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